Der Ukrainekrieg.
Die USA dominierten die Natostaaten, Russland dagegen beherrschte die Staaten des Warschauer Paktes. 1991 wurde der Warschauer Pakt aufgelöst Dadurch wurden nun viele Staaten souverän und Russland wurde Nachfolger der Sowjetunion. Gegen das Versprechen, dass es keine Nato-Osterweiterung geben werde, wurde die DDR praktisch zum Nulltarif der Bundesrepublik übergeben und von Russland ging zu der Zeit keine Bedrohung mehr aus. Logischerweise hätte sich auch die Nato auflösen müssen und es wäre dann Frieden im Westen und im Osten. Doch Frieden ist nun wirklich das Allerletzte, was die Rüstungsindustrie brauchen kann, und ihre mächtigen Lobbyisten sitzen in Washington an den Schalthebeln der Macht (Kissinger!). Also wurde die alte Feindschaft mit Eifer wieder aktiviert. Russland wurde gedemütigt, belogen und betrogen. Keine Natoerweiterung nach Osten? Dieses Versprechen habe es niemals gegeben (Stoltenberg) und wenn, dann nur für das Gebiet der ehemaligen DDR, oder man habe das Versprechen der Sowjetunion gegeben, da die Sowjetunion aber nicht mehr existiert, sei man an das Versprechen nicht gebunden, und so wurde Russland von den USA mit immer mehr neuen Natomitgliedern an seiner Westgrenze konfrontiert.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde Deutschland noch nie von Russland bedroht und wird es auch in Zukunft nicht sein. Doch man suggeriert uns nun, dass Putin nach einem möglichen Sieg Russlands nichts Eiligeres zu tun hätte, als seine Soldaten nach Polen einmarschieren zu lassen und dann gleich weiter bis Berlin, es sei denn, wir verstärken die Bundeswehr sofort mit zusätzlichen 100 Milliarden neuen Schulden. Unsere Demokratie und unsere Freiheit sind nur so zu sichern. Diese absurden Behauptungen sind Standard in Kriegszeiten, denn bekanntlich stirbt dann die Wahrheit zuerst.
Die Ukraine gehörte seit den Eroberungen Katharinas der Großen zu Russland: Entsprechend lebte dort eine immer größere russische und russischsprachige Bevölkerung, besonders im Süden der Ukraine. Praktisch war das Land zweisprachig. Z.B. ist Russisch die Muttersprache von Julia Timoschenko und von Wiktor Janukowytsch. Selbst Selenskyjs Muttersprache ist russisch. Chruschtschow war mehr Ukrainer als Russe. Es bestanden also sehr enge geschichtliche, politische, kulturelle, wirtschaftliche und auch verwandtschaftliche Beziehungen zwischen beiden Ländern, anders als zu Polen und den baltischen Staaten.
Nach 1991 wurde die Ukraine von Oligarchen regiert, die enorme Reichtümer anhäuften, das Land aber durch Misswirtschaft und Korruption noch ärmer machten als es ohnehin schon war. Juschtschenko (von 1999 bis 2001 Ministerpräsident und von 2005 bis 2010 Präsident), dem wahrscheinlich während eines Aufenthalts (Studiums?) in den USA amerikanische Interessen eingeimpft wurden, setzte sich mit Unterstützung der USA vehement für einen Beitritt der Ukraine zur Nato ein, scheiterte aber am Veto Frankreichs und Deutschlands
Er war ein extremer Nationalist, der alles Russische in der Ukraine eliminieren wollte, besonders die russische Sprache und russische Schulen und Kultureinrichtungen. Die Russen im Süden der Ukraine ließen sich diese Diskriminierung nicht gefallen. Es kam zu Krawallen, dann mit tatkräftiger Unterstützung Russlands zum Bürgerkrieg und so nahm das Unheil seinen Lauf, wobei Putin die Moral und Kampfkraft der Ukrainer unterschätzt und die seiner eigenen Soldaten überschätzt hat. Er hat auch die Wirksamkeit moderner US-Waffen unterschätzt. wie der bisherige Verlauf des Krieges, z.B. der Untergang der Moskwa, des Flaggschiffs der russischen Schwarzmeerflotte, durch Raketenbeschuss und gewaltige Explosionen von Munitionslagern auf der Krim beweisen.
Gegenüber den riesigen US-amerikanischen Lieferungen an Kriegsausrüstung sind die Lieferungen des Restes der Welt mehr oder weniger marginal. Man kann da mit einigem Recht von einem Krieg der US-amerikanischen Rüstungsindustrie gegen Russland sprechen. Letztlich ist es sogar ein Krieg der USA gegen Russland, wobei Russland mit eigenen mit eigenen Soldaten kämpft, während die USA den Kampf den Ukrainern überlassen.
Ich war in der Vergangenheit ein Putinversteher. Das fällt mir heute immer schwerer in Anbetracht der Untaten des russischen Militärs an der ukrainischen Bevölkerung. Doch alle, die so tun, als wären die Kriegsverbrechen in der Ukraine etwas Neues und Einzigartiges, sollten sich ins Gedächtnis rufen, was die großdeutsche Wehrmacht in Russland und besonders in der Ukraine angerichtet hat, oder an den Bombenterror der Alliierten gegen die deutsche Zivilbevölkerung, selbst als der Krieg für Deutschland schon längst verloren war. (Dresden).Doch da ist die Ermordung von vielen Million Juden und die Atombomben auf japanische Städte eine Verbrechenskategorie, für die es keine Steigerung gibt. Leider gibt es wohl keinen Krieg, ohne dass Zivilisten leiden und sterben. Daher hoffe ich, dass der Krieg in der Ukraine bald ein Ende hat und ich will ich mich nicht an der Kriegsrhetorik unserer Parlamentarier und Journalisten beteiligen, insberondere nicht an der Rhetorik unserer neuen Kriegsministerin Annalena Baerbock und ihrer Stellvertreterin Frau Marie-Agnes Strack-Zimmermann.
Nachtrag 1
Heute, Dezember 2022, sieht es nach einer Niederlage Putins aus. Der Hauptgrund ist die fehlende Kampfmoral der russischen Soldaten, und dafür habe ich volles Verständnis. Die Soldaten sagen sich mit Recht: Mir hat kein Ukrainer etwas getan - weshalb soll ich für Putin sterben? Ein weiterer Grund ist die Menge und technische Überlegenheit amerikanischer Waffen.
Nachtrag 2.
Frau Strack-Zimmermann ist gut situiert und offensichtlich ist ihre größte Sorge, dass sich die Auslieferung der deutschen Leopard-Panzer an die Ukraine noch länger verzögern könnte. In Deutschland leben aber sehr viele Menschen, die nicht vermögend oder die sogar arm sind. Durch den Ukrainekrieg sind die Kosten für den Lebensunterhalt inflationär gestiegenen. Daher steht sehr vielen von ihnen finanziell das Wasser bis zum Halse. Sie haben nun ganz andere Sorgen, als die fehlenden deutschen Panzer. Ich fürchte Krawall. Die AfD und viele Linke werden sich bestätigt fühlen.
Nachtrag 3
Hier möchte ich noch meine persönlichen Ansichten wiederholen: Die USA mit ihrer bis ins Absurde überdimensionierten Rüstungsindustrie sichern ihre Vormachtstellung in der Welt mit Angriffskriegen zur Unterwerfung oder zur Destabilisierung aller ihr nicht genehmen Regierungen. In kleinen Ländern gelingt das. in größeren eher nicht. Viele der „befreiten“ Länder wurden in einem desolaten Zustand zurückgelassen.
Die Ukraine wurde von korrupten Oligarchen regiert. Die Rechtstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte waren mehr als zweifelhaft, ebenso die Ergebnisse der Wahlen, genau wie in Russland. Doch als ein russlandfreundlicher Oligarch die Macht erobert hatte, wurden von den USA gelenkte und finanzierte Aktivisten - „Freiheitskämpfer“ - tätig, die das Land nach bekanntem Muster (Chile) destabilisierten.
Jetzt ernten die USA die Früchte ihrer Politik. Die ideale Gelegenheit ist da, Russland zu demütigen und aus Russland eine zweitklassige Macht zu machen, Das alles auch noch ohne einen einzigen eigenen Soldaten opfern zu müssen. Die USA werden also Selenskyj und Putin nicht zum Frieden drängen, sondern unbegrenzt Waffen liefern. Wenn der Krieg noch lange dauert, werden der Ukraine eher die Soldaten fehlen als amerikanische Rüstungsgüter. Am Ende wird es ein zerstörtes Land sein in einem Zustand ähnlich wie Deutschland nach dem 2. Weltkrieg.
Nachtrag 4.
Ich spekuliere, wer wohl die Northstream-Gasleitungen zerstört haben könnte.
In erster Linie kommen für mich die USA infrage. Sie haben von Anfang an im Interesse ihrer Frackingindustrie mit Drohungen und unverschämten Forderungen an die Betreiber der Gasleitungen versucht, die Inbetriebnahmen zu verhindern. Letztlich waren diese Drohungen und Forderungen an die Bundesrepublik gerichtet, in einem Ton, als wäre Deutschland ein kleiner unbotmäßiger karibischer Inselstaat. Als alles nichts nützte, haben sie die Leitungen im Zuge des Ukraine-Krieges wohl gesprengt. Dieses Gangsterstück traue ich den USA ohne weiteres zu.
Um Einnahmen für ihre Durchleitungsrechte zu sichern, haben auch Polen, Weißrussland und die Ukraine ein Interesse an einer Unterbindung der Gaslieferungen durch die Ostsee. An ihren Möglichkeiten zu einer solchen Aktion habe ich meine Zweifel, es sei denn, sie waren durch massive technische Unterstützung der USA (Englands?) dazu in der Lage.
Und dann steht - natürlich – Russland selber im Verdacht. Doch die Zerstörung der Leitungen wäre Irrsinn, da die Russen es ohnehin in der Hand haben, ob sie Gashahn zudrehen oder auch nicht, und in hoffentlich friedlicheren Zeiten werden die Leitungen gebraucht.
Bei einer Sprengung durch Russland hätte ich Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit Putins.
Nachtrag 5
Wenn jemand von einem "weißen Schimmel" spricht, ergibt das Attribut "weiß" keinen Sinn, denn es gibt keine anderen weiße Pferde als Schimmel. Genau so verhält es sich mit dem "verbrecherischen Angriffskrieg" Putins, denn es gibt keine anderen Angriffskriege als verbrecherische, natürlich außer den Angriffskriegen, die die USA geführt haben, denn diese dienten nur der Freiheit, der Demokratie, den Menschenrechten und ganz besonders der gerechten Verteilung der Reichtümer eines Landes an die einheimische Bevölkerung..
Nachtrag Nr 6
Die Ukraine, ein von Natur aus reiches Land, war schon immer den Begehrlichkeiten seiner Nachbarn ausgesetzt, angefangen von Mongolen. Turkvölkern, Griechen bis hin zu den Polen, Litauern, Ungarn, Habsburgern, Preußens, Hitlers und natürlich Russlands, das die Ukraine als eine russische Teilrepublik betrachtet, was das Land seit den Eroberungen unter Katharina der Großen auch tatsächlich war. Entsprechend oft änderten sich die Grenzen dieses Landes. Nach 1991, als die Sowjetunion zusammengebrochen und Russland machtlos war, wurde neben vielen Randstaaten Russlands auch die für Russland wirtschaftlich herausragend wichtige russische Teilrepublik Ukraine selbstständig. Auch nach der Oktoberrevolution im ersten Weltkrieg war das Land schon einmal für einige Monate selbstständig, bis Lenin dem ein Ende machte und recht willkürlich die Grenzen der Ukraine festlegte. Er hätte besser nicht nur die Krim, sondern den ganzen von Russen besiedelten Teil der Ukraine bei Russland belassen sollen - dann würde es jetzt den Ukrainekrieg wohl nicht geben. Heute richten die USA (Nato) ihre machtpolitischen Interessen auf die Ukraine und fordern Russland heraus. Putin nahm diese Herausforderung an, hat sich aber offensichtlich fundamental verkalkuliert und übernommen und kann nun froh sein, wenn Russland wenigstens die Krim behalten kann.
Nachtrag Nr.7
Was wäre, wenn das Kalkül Putins aufgegangen wäre und die Ukraine mit einem Blitzkrieg vereinnahmt worden wäre? Nicht viel! Genau wie die Russen litten die Ukrainer an Defiziten ihrer Freiheit und Sicherheit schon vor dem Krieg, und unter russischer Herrschaft würde es den einfachen Menschen nicht besser oder schlechter gehen als vorher, Dafür aber würden hunderttausend und noch viel mehr Menschen noch leben und die Gebäude und die Infrastruktur wären noch heil. Nach einigem Gezeter und halbherzigen Sanktionen wäre nach einigen Jahren alles wieder beim Alten. Gas würde durch Northstream 1 und 2 fließen und es herrschte Hochkonjunktur, außer in der Rüstungsindustrie. Dass Russland bei einem Sieg unverzüglich die Nato-Staaten an seiner Grenze angreifen würde, ist ein von typisches von unseren Medien und Parlamentariern verbreitetes Schauermärchen. Das würde dann ein Eingreifen der USA (Nato) zur Folge haben und damit den 3.Weltkrieg.
(wäre, würde, hätte - leider alles nur Spekulationen.)
Nachtrag Nr.8
Während der Kubakriese nahm Präsident Kennedy den 3. Weltkrieg in Kauf, um Sicherheitsinteressen der USA durchzusetzen. Aus Putins Sicht bedroht die Nato massiv die Sicherheitsinteressen Russlands. De facto führt die Nato (USA) einem Stellvertreterkrieg gegen Russland. Es besteht die Gefahr, dass auch Putin nicht vor einem Einsatz von Atomwaffen zurückschrecken könnte, wenn er noch weiter in die Enge getrieben wird und der Verlust der Krim droht.