Friedrich Merz
Merz ist durch eigenes Verdienst finanziell unabhängig.– was ihn jetzt noch reizt, ist Macht. Dafür habe ich volles Verständnis und es ist ihm kein Vorwurf daraus zu machen. Trotz vieler Rückschläge hat er auf seinem Weg nach ganz oben sein Ziel erreicht.
Er ist nun Bundeskanzler, und alles wird gut. (Man wird wohl noch hoffen dürfen).
Im Jahr 2008 hat Merz pünktlich zum Bankrott der Lehmann-Bank und der dadurch ausgelösten Banken- und Wirtschaftskrise ein Buch herausgegeben: „Mehr Kapitalismus wagen!“ Ich habe es gekauft in der Annahme, er hätte sein Metier gewechselt und wäre unter die Witzbolde gegangen. Aber weit gefehlt. Er meint es todernst, und das Buch ist gewissermaßen sein Glaubensbekenntnis. Zu einem unpassend gewählten Zeitpunkt vertritt er da seine Positionen zum Kapitalismus und zum Liberalismus, doch leider nur aus der etwas verengten Sicht eines sehr wohlhabenden und erfolgreichen Juristen.
Ich fürchte nun, dass bei seiner Agenda soziale Probleme einen nachrangigen Stellewert haben werden und er künftige Haushaltslöcher mit Kürzungen im Sozialbereich stopfen wird.