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Gott, der Gerechte, (2006)

Christen und Moslems schränken die Weisheit und Möglichkeiten Gottes bei seinem Richterspruch am Jüngsten Tage auf  zwei Möglichkeiten ein: Ewiges Paradies oder ewige Verdammnis. Ich habe keine Zweifel, dass Gott gerecht ist. Das kann er aber nicht sein, wenn die Menschen seine Urteilsfindung auf nur zwei Möglichkeiten begrenzen wollen und IHM dann auch noch vorschreiben, nach welchen Kriterien er sich bei seiner Urteilsfindung zu richten hat.

Geht man davon aus, dass in Zukunft in jedem Jahrhundert zehn Milliarden Menschen geboren und sterben werden, so werden in zehntausend Jahren mindestens eine Billion = 1.000.000.000.000  Menschen gelebt haben. Hat nach meiner optimistischen Schätzung die Menschheit erst in zehntausend Jahren abgewirtschaftet und der Tag des Gerichtes ist da, muss der Liebe Gott viele Urteile fällen.

Ich unterstelle IHM mal rein fiktiv und mit allem Respekt, dass er von der einen Billion genau 369.387.542.218 Menschen zu sich in den Himmel nimmt, denn irgendwo muss ja eine Grenze sein bei seinen beschränkten zwei Möglichkeiten, die die Menschen ihm zubilligen. Der Rest muss dann ewig in der Hölle schmoren. Bei dieser ungeheuren Menge an Richtersprüchen kann der Unterschied zwischen dem 369.387.542.218-ten, der noch soeben Glück gehabt hat und dem unglücklichen 369.387.542.219-ten, der Pech gehabt hat, doch nur ganz minimal sein. Was mich daran so stört, ist, dass möglicherweise ich selber der 369.387.542.219-te sein werde, der ewig in der Hölle schmoren muss, weil ich der Toilettenfrau dummerweise nur 50 Cent gegeben habe, der Glückliche 369.387.542.218-te aber hat ihr einen Euro gegeben und kann dafür die ewige Seligkeit genießen.

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